Aluminiumdose ORWO PF2

ORWO PF2 Positivfilm getestet.

Aluminiumdose ORWO PF2

Es gibt für mich zwei Gründe mit abgelaufenem Filmmaterial zu arbeiten. Zum einen steht es hier im Regal und ist zu schade zum wegwerfen und zum anderen macht mir das entwickeln analogen Film einfach Spass.
Der ORWO PF2 war ein Positivfilm zum kopieren von Filmen und Dokumenten gedacht. Es ist also eine steile Gradation zu erwarten. Allerdings soll er auch eine sehr gute Feinkörnigkeit aufweisen. Nach einiger verwirrender Suche im Internet nach Hinweisen zur Entwicklung, habe ich mich entschlossen den Film mittels Standentwicklung in Rodinal 1+100 zu entwickeln.
Aber erstmal mussten Testbilder belichtet werden. Kurzerhand habe ich ein Stück Film in eine alte ORWO NP20 Patrone eingespult. Diese Filmbehälter sind einfach zu öffnen und wieder zu befüllen. Einige der leeren Dosen habe ich zum Glück noch in meinen Beständen.
Passend zum Film nahm ich die alte Praktika MTL5 aus dem Schrank und legte die Patrone mit dem PF2 ein. Als kleinste Filmempfindlichkeit kann man an dieser Kamera 12 ASA einstellen. Als Konsequenz daraus musste ich alles etwas überbelichten. Die Empfindlichkeit des ORWO PF2 liegt noch darunter.
An einem trüben regnerischem Herbsttag Fotos mit einem Film so geringer Empfindlichkeit zu machen mündet in Belichtungszeiten von über 1/4 Sekunden. Aber was solls, dachte ich mir, Testbilder dürfen auch verwackelt sein. Um es vorweg zu nehmen, sie sind es.
Schnell die paar Testbilder verschossen und dann den Film in die Entwicklungsdose eingespult. Wiederum passend zum Film aus der alten Rodinal Flasche einen 1+100 Ansatz gemischt und ab in die Dose damit. Ein paar mal gekippt und dann einfach 1 Stunde stehen gelassen. Nach dem Fixieren war die Spannung groß und ich war sehr erfreut Bilder auf dem Filmstreifen erkennen zu können.

verschleiertes Stück leerer Film

Leider hat der Film einen sehr starken Grundschleier entwickelt. Entweder war die Standentwicklung doch zu stark dafür oder einfach nicht geeignet für das Material. Eigentlich ist der Film zur Entwicklung in Papierentwickler (ORWO N113) vorgesehen. Ich muss da weitertesten.
Ich habe jedenfalls festgestellt das ein spontanes ausprobieren mehr Freude und Wissen bringt als studenlanges Googeln nach hilfreichen Tips. Deswegen mein Tip: Probieren!

3 Kommentare

  1. Hallo Gundram,
    Ja da war ich ja schon ganz gut im Ansatz. Rodinal ist R09 mit leicht verbesserter Rezeptur und ich wollte ja den hart arbeitenden Film für die Bildaufnahme etwas weicher entwickeln. Deswegen hatte ich ja auch gleich mal die Standentwicklung probiert. Wär schön wenn Du mir die betreffenden Seiten mal zukommen lassen könntest.
    Viele Grüße
    Andreas

  2. Hallo Andreas, ich hatte das Glück ein Orwo Rezeptbuch zu ergattern. Daraus lässt sich ersehen, dass für PF2-Material eine Entwicklung mit R 09 ( ich denke mal, der ist weitgehend identisch mit Rodinal) zu weichen Negativen führt, bzw. beim Filmkopieren für harte Ausgangsnegative verwndet wird. Ich kann Dir die entsprechenden Passagen auch scannen und per mail zusenden.

    Gruß
    Gundram

  3. Hallo Andreas,
    freut mich ja, dass es im digitalen Zeitalter Leute gibt, die selber sich am analogen Entwickeln von Filmen und Papierabzügen versuchen. Mit der Matscherei hab ich schon vor 40 Jahren abgeschlossen. Grins :-)Aber damals gings ja nicht anders; entweder war man unzufrieden mit der Produktion der „professionellen“ Fotoläden oder man hat es halt selber gemacht. Letzteres hab ich dann getan.
    Aber ich glaube, es ist schon wichtig, Erfahrungen zu sammeln, wie alles mal anfing – Back to the roots… :-)LG Alex

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