Das neue Internet der LVB und die Leipziger Web Szene

Seit dem Relaunch des Internetauftrittes der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) vor ein paar Wochen haben sich die Zugriffszahlen der Seite (lt. Angabe der LVB) vervierfacht, leider kann sich die Marketingabteilung der LVB um Peter Nebe nicht wirklich darüber freuen, denn der Anlass für die explodierenden Zugriffe liegt wohl eher im vermeindlichen Disaster des neuen Webauftrittes, welches der User mit eigenen Augen sehen will. In privaten Blogs und über Twitter tauchten immer mehr Design-Kuriositäten, Fehlermeldungen und Programmierfehler auf. Kurzum der Relaunch ging nach Ansicht der Webgemeinschaft gründlich schief. (www.lvb.de)

Licht am Ende des Tunnels!
Statt die Sache auszusitzen und zu warten bis Gras darüber gewachsen ist, planten die Verantwortlichen (eWerk, techn. Umsetzung/Programmierung; Peter Nebe, LVB Marketingleiter; Prof. Frank Hofmann, Prof. für Multimediale Anwendung und Verantwortlicher für das Design) einen offenen Diskurs. Rahmen des ganzen sollte der Leipziger Webmontag werden (u.a. von Thomas Gigold organisiert). Da den meisten Branchenkollegen hämischer Spott fern liegt folgten sie der Einladung und erschienen zahlreich.

01.02.10. 19.00 Uhr, bei eWerk am Markt 16 in Leipzig
Der Start verlief nicht ganz wie geplant, wir standen trotz Anmeldung nicht auf der Liste. Zu unserer munteren Runde der Wartenden gesellte sich auch Michael Körner vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig (peinlich ihn warten zu lassen), denn schnell stellte sich heraus, es gab nur halb so viele Plätze wie ausgeschrieben. -> Stehplatz

Die zusammengetragenen Kritikpunkte der letzten Wochen zierten die Wände des Konferenzraumes, es konnte losgehen, sie waren vorbereitet. Nach Bekanntgabe, Herr Prof. Frank Hofmann könne aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen, stellten sich eWerk und Peter Nebe den Fragen der Anwesenden (Programmierer, Grafiker etc.). Für diesen Mut gibt es schon einmal einen klaren Pluspunkt.

„Die LVB wollte neue Wege gehen“, hieß es zu Beginn in der Erklärung von Peter Nebe. Darauf hin die Frage vom Publikum: „Wohin wollten Sie denn?“, die Webpräsenz sei nicht nur von kleineren Kinderkrankheiten und gewöhnungsbedürftigem Design gespickt, die wichtigste Funktion, die Tarif- und Fahrplanauskunft, funktioniert nicht. „..im Shop wird bei Abo`s 0 Euro im Warenkorb angezeigt“, „…von Hohe Straße Richtung Parkstraße Markkleeberg werde ich nach Lindenthal geschickt“ – so nur einige Anmerkungen der Anwesenden. Da half auch die Erklärung von eWerk nicht, die Schnittstellen für die Fahrplanauskunft seien noch in der Entwicklungsphase. „Die Tarifvignetten sind diskriminieren und zudem bei der US Plattform vector4free.com gezogen.“ Der Ausflug in die gestalterischen Gefilden blieb ein Kurztrip, denn überwiegend wurde über scheinbar mangelnde Planung, Planungstechniken und Programmierung diskutiert.

Die Frage bleibt: „Wo wollten Sie hin?“ und vor allem „Was macht die LVB und eWerk aus den angesprochen Kritikpunkten und Vorschlägen?“
Am 01.03.10 zum nächsten Webmontag (in der neuen Leipziger Coworking Location, Le Space (beta) im Tapetenwerk) sind wir alle schlauer.

sonnige Grüße Sabine

7 Kommentare

  1. Danke Thomas, vor allem wegen der Organisation. Drinnen stehen war gar kein Problem. Schade war das Chaos mit den Anmeldungen und damit das draussen stehen. Wir waren ja angemeldet und auch Herr Körner. Nur halt beide erst bei den kleinen Bewegungen am Montag. Und dies wurden eben nicht mit auf die Liste genommen. Aber alles kein Problem und wir sehen uns sicher spätestens beim nächsten #wbmle! ;)

  2. Hi. Als Organisator des Webmontags will ich mich auch kurz melden.

    Ich möchte mich als erstes für die rege Beteiligung und das rege Interesse bedanken. Ich hoffe beim nächsten Webmontag am 1.3. bleibt dies so …

    Wg. des Problems der angemeldet/nicht angemeldet:
    Sorry wenn es da Probleme gab. Wir haben mit einem solchen Andrang schlicht nicht gerechnet .. die Veranstaltung war innerhalb weniger Stunden wirklich voller als eigentlich vorgesehen und absagen wollten wir dann niemandem mehr. Ich denke trotzdem, dass es ging – ich stand auch die ganze Zeit und habe keine tauben Füße bekommen. Es gab wohl Probleme mit dem Stand der Xing-Liste, da gab es am Montag mittag noch ein paar kleine Bewegungen drin. Wir lernen draus! Bitte habt Verständnis – es ging eben nur nach Anmeldung und durch Bevorzugung derer, die angemeldet waren, eben weil der Platz begrenzt war.

  3. Die 500 EasyGo Nutzer wurden angeblich angeschrieben. Aber auch das erscheint zweifelhaft weil zumindest einer der EasyGo Testuser schon verlauiten lassen hat das er keine Anfrage bekommen hat. Wieviele dann wirklich getestet haben steht völlig in den Sternen. Vor allem was man getestet hat. Die ganzen technischen Fehler kann doch eigentlich keiner übersehen haben. Oder es wurde verschiedenes bemängelt aber es hat keinen interessiert. Ich verstehs jedenfalls nicht.

  4. Ich hörte es gab eine. Die mit den 500 EasyGo-Testusern?

  5. Die Frage kam auch gestern auf, warum es keine Beta-Test-Phase gab. Es soll aber 14 Tester der Seite gegeben haben. :D

  6. Naja ich bin ja mal gespannt. Verstehe sowieso nicht, wieso es keine Beta-Test-Phase mit ein paar Leuten aus der Leipziger-Web Szene gibt.

    Werde beim nächsten mal evtl. auch dabei sein. :)

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